#SafetyFirst: AVT testet Masken aus ganz Deutschland
Seit Beginn der Corona-Krise benötigen die Krankenhäuser deutlich mehr FFP2-Masken. Diese beziehen sie zum Teil von neuen Lieferanten, mit unterschiedlichsten Siegeln und Zertifikaten. Aber bieten alle den gleichen Schutz? Als diese Frage die CVT erreichte war klar: wir müssen helfen. Denn Masken sind Filter, und mit Filtrationsprozessen kennt man sich an der in der Arbeitsgruppe von Matthias Wessling an der CVT und am DWI aus. Innerhalb von weniger als zehn Tagen bildete sich ein Team, wurde ein Konzept entwickelt und ein Maskenprüfstand gebaut und in Betrieb genommen.
Das Team um Oberingenieur Dr. John Linkhorst verfügt kumuliert über mehr als 50 Jahre Erfahrung in Filter- und Membranprozessen mit individuellen Expertisen. So waren Michael Alders, Stefan Herrmann und Denis Wypysek für den Zusammenbau des Prüfstandes zuständig, Maik Tepper und Lukas Hirschwald entwickelten ein innovatives Konzept für funktionelle Maskenhalter, und Jens Rubner entwickelte eine Testzelle, um ausschließlich das Filtermaterial zu testen. Felix Stockmeier, Anna Kalde und Georg Linz unterstützten darüber hinaus in der Konzeption des Teststandes und kümmerten sich um die Systematisierung der Maskentests und der Datenauswertung. Unterstützung aus der Industrie lieferten neben den Spin-offs FURTHRresearch und ZUMOLab auch die in Aachen ansässige Messtechnikfirma TSI. Die Unterstützung durch die Partner aus der Region trug wesentlich zum Projekterfolg bei. So stellte die TSI GmbH für den Messstand einen Aerosolgenerator und -detektor zur Verfügung, ZUMOLab ermöglichte durch Bereitstellung von Steuerungssoftware und einer Messbox die Erfassung der Daten und FURTHRresearch begleitet die Tests mit Know-how und ihrer Datenmanagementsoftware.
Das Messverfahren orientiert sich an den entsprechenden DIN-Normen und testet die Masken als Ganzes inklusive Verarbeitung. Die AVT testet in drei Stufen: Zunächst gilt es, den Sitz der Maske auf einem Puppenkopf zu beurteilen. Ein guter Sitz stellt sicher, dass keine Viren an der Maske vorbei in die Atemwege gelangen können. Anschließend zeigen Messungen in einem Maskenhalter die Filtrationsleistung. Schließlich werden die Eigenschaften des eigentlichen Filtermaterials geprüft, um Fehlerquellen zu identifizieren.
Die Messungen sind stark gefragt. Innerhalb von Stunden werden die erfassten Messdaten ausgewertet, aufbereitet und an die entsprechenden Einrichtungen weitergeleitet. Neben dem Universitätsklinikum Aachen steht die CVT deutschlandweit mit Kliniken, aber auch anderen Unternehmen und Einrichtungen in Kontakt. Transparente und verständliche Kommunikation? Kein Problem, denn dank der vielseitigen Projekte von Grundlagenforschung im Bereich der Filtermaterialien, über 3D-Druck, den Bau von Prototypen und Pilotanlagen bis zur Entwicklung von Medizinprodukten sind die Mitarbeitenden der CVT und des DWI an interdisziplinäres Arbeiten gewöhnt.
Inzwischen wurden weit über 750 Tests durchgeführt, zumeist mit positivem Ergebnis. Die Nachfrage nach Tests ist groß und so wird täglich weiter getestet. Dazu waren und sind viele helfende Hände nötig – natürlich aufeinander abgestimmt nach einem strengen Hygienekonzept.